Kolikchirurgie

Bei einer Kolik bereiten Erkrankungen in der Bauchhöhle dem Pferd starke Schmerzen, welche im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden können. Unter gewissen Umständen ist ein chirurgisches Eingreifen bei einer Kolik daher manchmal unumgänglich.

Operationsablauf – Kolikoperation

In der OP werden zunächst Anteile des Darmkonvolutes vorgelagert, verlagerte Darmanteile in ihre ursprüngliche physiologische Lage gebracht und im Falle einer schweren Schädigung unter Umständen Darmanteile chirurgisch entfernt. Ergibt sich aus einem Blutbild mit Hämatokrit- und Totalproteinbestimmung sowie einer Blutgasanalyse vor und während der OP eine die Notwendigkeit einer Infusionsbehandlung, wird diese den Erfordernissen entsprechend eingeleitet.

Nachdem der Patient aus der Vollnarkose erwacht ist und wieder sicher auf seinen Beinen steht, wird üblicherweise als erstes erneut eine Magensondierung durchgeführt und, falls erforderlich, Mageninhalt abgehebert. Situationsabhängig wird dies in regelmäßigen Abständen wiederholt. Falls erforderlich wird zudem ein Langzeitvenenverweilkatheter gelegt.

Nachbehandlung

Anfangs erfolgt eine stündliche Kontrolle des Patienten bezüglich Puls- und Atemfrequenz, Darmperistaltik, Habitus sowie Kot- und Harnabsatz. Routinemäßig wird ein Medikament zur Unterstützung der Darmtätigkeit verabreicht, bis eine deutlich hörbare Darmperistaltik in Verbindung mit dem ersten Kotabsatz eintritt. Die erste Wasser- und Futteraufnahme erfolgt frühestens nach 4 Stunden, nach einer Darmresektion deutlich später. Ab dem zweiten Tag nach der Operation werden die Patienten mehrmals täglich wenige Minuten geführt.

Bei komplikationslosem Verlauf werden die Patienten mit dem Ende der antibiotischen Behandlung nach 5-7 Tagen nach Hause entlassen. Wir nähen inzwischen die Hautnaht mit resorbierbarem Nahtmaterial, sodass die Fäden in den meisten Fällen nicht gezogen werden müssen. Treten Probleme mit der Wundheilung auf, sollte der Hautfaden nach 12-14 Tagen gezogen werden. Die Genesungszeit hängt von der Länge der Laparatomiewunde ab.