Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems

Ursachen für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems beim Pferd können angeborene oder erworbene Herzerkrankungen mit oder ohne Störung des Herzrhythmus sein. Ziel der kardiologischen Untersuchung ist es, Herzerkrankungen frühzeitig aufzudecken, eine Aussage hinsichtlich der weiteren Nutzbarkeit des Pferdes zu geben und gegebenenfalls eine Therapie einzuleiten.

Neben der ausführlichen klinischen Untersuchung des Pferdes in Ruhe und unter Belastung stehen uns zur Untersuchung des Herzens folgende diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung:

Labordiagnostik

Die Untersuchung von Hämatokrit, Gesamteiweiß, Elektrolyten und arterieller Blutgase ermöglicht einen allgemeinen Überblick über das Herz-Kreislauf-System des Pferdes.

Entzündungsparameter können durch die Bestimmung von Leukozyten, Fibrinogen und ggf. einem direkten Keimnachweis mittels Blutkultur bestimmt werden.

Zur Diagnose akuter Herzmuskelschäden nutzen wir die Bestimmung des sogenannten Myokardmakers Troponin.

Elektrokardiographie (EKG)

Das EKG zeichnet die bei der Herztätigkeit auftretenden elektrischen Potentialänderungen linear in Abhängigkeit von der Zeit auf. Das heißt, Erregungsausbreitung und -rückbildung des Herzmuskels werden bildlich dargestellt. Somit kann das EKG beim Pferd Auskunft über die Herzfrequenz, den Erregungsrhythmus und – ursprung sowie über die Impulsausbreitung, die Erregungsrückbildung und deren Störungen geben.

In unserer Klinik besteht die Möglichkeit, ein Standard-Ruhe-EKG (ca. 5 Min.), ein Langzeit-EKG (24 Stunden) und ein Belastungs-EKG am arbeitenden Pferd durchzuführen.

Ultraschalluntersuchung

Die bildliche Darstellung des Herzens mittels Ultraschallwellen (Echokardiographie) ermöglicht das Aufdecken von angeborenen und erworbenen Herzdefekten, die Abklärung der Ursachen von Herzarrythmien und -tachykardien, die Ermittlung der Ursache von Herzgeräuschen und Evaluierung kardiologisch bedingter Leistungsdepressionen. Darüber hinaus kann mit einer Ultraschalluntersuchung die Herzfunktion beurteilt und der Schweregrad einer Herzerkrankung beurteilt werden. Zudem gibt sie Hinweise auf bereits vorhandene hämodynamische Folgen.

In unserer Klinik besteht mittels modernster Ultraschalltechnik die Möglichkeit der Darstellung und Vermessung des Herzens mittels der zweidimensionalen B-Mode und M-Mode-Technik. Außerdem können wir die konventionelle und farbkodierte Doppelechokardiographie zur Darstellung von Blutströmen durchführen. Damit lassen sich Klappeninsuffizienzen diagnostizieren und der Schweregrad von Herzdefekten bestimmen.

Die Therapie des Herzpatienten wird individuell abgestimmt und kann je nach notwendiger Behandlung einen Klinikaufenthalt und regelmäßige Nachuntersuchungen erforderlich machen.