Stimmtaschenentfernung nach Williams
Leidet Ihr Pferd unter Kehlkopflähmung mit einem Lähmungsgrad von unter 80% mit störendem Atemgeräusch und es muss operiert werden, empfiehlt sich die sogenannte Stimmtaschenentfernung nach Williams.
Operationsablauf – Stimmtaschenentfernung
Dazu wird das Pferd in Rückenlage gebracht und ein Kehlkopfschnitt (Laryngotomie) durchgeführt, um die Stimmtasche der gelähmten Seite zu entfernen. Die Schleimhaut der Stimmtasche wird entfernt und die Wunde mittels eines resorbierbaren Fadens teilweise verschlossen. Die eigentliche Operationswunde der Laryngotomie bleibt offen und heilt in der Regel innerhalb von zwei Wochen komplikationslos ab.
Bei komplikationslosem Verlauf kann das Pferd bereits 3 – 5 Tage nach der Operation aus der stationären Behandlung entlassen werden.
Kehlkopfoperation nach Marks/Williams
Diese Operationsmethode empfiehlt sich bei einseitigen Kehlkopflähmungen, die einen Lähmungsgrad von 80% und mehr aufweisen. Sie wird in zwei Abschnitte gegliedert.
Operationsablauf – Kehlkopfoperation
Das Pferd wird unter Vollnarkose in eine Seitenlage gebracht, die Haut über dem Kehlkopf wird mit einem Skalpell über eine Länge von ca. 6 cm geöffnet. Der Kehlkopf wird präpariert und ein elastischer Faden zwischen dem Ringknorpel und dem Stellknorpel eingebracht. Er soll die gelähmte Kehlkopfhälfte nach außen ziehen, da der gelähmte Muskel dies nicht mehr kann. Angestrebt wird eine Kehlkopfstellung zwischen Ein- und Ausatmung. Die Haut wird wieder verschlossen, eine Decktamponade über der Naht soll vor Infektionen schützen.
Im zweiten Abschnitt wird ein Kehlkopfschnitt durchgeführt, um die Stimmtasche der gelähmten Seite zu entfernen, genau wie bei der Stimmtaschenentfernung nach Williams.
Bei komplikationslosem Verlauf kann das Pferd bereits 3 – 5 Tage nach der Operation aus der stationären Behandlung wieder entlassen werden.
Epiglottic-Entrapment
Beim Epiglottic-Entrapment wird der Kehldeckel (Epiglottis) von Schleimhautgewebe (Plica ariepiglottica und subepiglottales Gewebe) eingefasst. Es entstehen Atemgeräusche oder mangelnde Sauerstoffversorgung. Ein Epiglottic-Entrapment kann permanent oder intermittierend auftreten. Die Diagnose wird endoskopisch in Ruhe und/oder unter Belastung gestellt. Zur Therapie bieten wir in unserer Klinik zwei verschiedene chirurgische Techniken an.
1. Resektion der Schleimhautfalte in Allgemeinnarkose
Das Pferd wird in Rückenlage gebracht und ein Kehlkopfschnitt (Laryngotomie) durchgeführt. Nun kann nach Fassen des Kehlkopfdeckels die Schleimhaut abgelöst und entfernt werden. Diese Methode empfiehlt sich bei starken Verwachsungen der Schleimhaut mit dem Kehldeckel oder bei Wiederkehren des Problems (Rezidiv).
2. Durchtrennung der Schleimhautfalte mittels Laser – transendoskopisch am stehenden, sedierten Pferd
Dieser Eingriff erfolgt transendoskopisch am stehenden, sedierten Pferd. Die Durchtrennung der Schleimhautfalte erfolgt mit einer Laserfaser, die durch den Arbeitskanal des Endoskops geführt wird. Auf diesem Weg kann die Durchtrennung schonend unter Sichtkontrolle stattfinden.