Erkrankungen der Leber
Erkrankungen der Leber sind beim Pferd häufig schwierig zu diagnostizieren, da sie in der Regel mit sehr unspezifischen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit oder Leistungsabfall, teils rezidivierende Koliken oder intermittierendem Fieber einhergehen und zudem oft über lange Zeit symptomlos verlaufen.
Folgende diagnostische Möglichkeiten stehen uns zur Untersuchung der Leber zur Verfügung:
Blutchemie
Die Untersuchung der Leberenzyme in einer venösen Blutprobe kann in unserem Labor unmittelbar nach der Blutentnahme erfolgen, sodass das Ergebnis schon in kürzester Zeit vorliegt. Die Laboruntersuchung liefert erste Hinweise auf das Vorliegen einer Lebererkrankung, erlaubt aber noch keine definitive Diagnose. Hierzu sind weitere Untersuchungen wie Ultraschall und Gewebeproben notwendig. Weitere Blutparameter können wir im Fremdlabor bestimmen lassen.
Sonographie
Mit Hilfe des Ultraschalls kann die Größe der Leber sowie die Struktur des Lebergewebes beurteilt werden. Erscheint das Gewebe verändert, sollte eine Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht werden.
Leberbiopsie
Oft kann erst durch die histologische Untersuchung einer Organprobe im Labor die definitive Diagnose gestellt werden. So kann anhand der untersuchten Zellen festgestellt werden, ob es sich z.B. um eine bakterielle Entzündung, eine Zirrhose oder gar ein tumoröses Geschehen handelt.
Die Entnahme der Probe erfolgt mit einer langen Biopsienadel unter Ultraschallkontrolle, sodass gezielt verändertes Gewebe entnommen werden kann und die versehentliche Biopsie benachbarter Organe vermieden wird.
Daher ist die Biopsie eine sehr risikoarme Methode, die die Pferde mit einer leichten Beruhigungsspritze und lokaler Betäubung sehr gut tolerieren.
Erkrankungen der Muskulatur
Muskuläre Erkrankungen, wie beispielsweise der Kreuzverschlag, können klinisch durch die Untersuchung einer Blutprobe einfach diagnostiziert werden. Daneben gibt es aber auch Muskelerkrankungen, deren definitive Diagnose erst durch die histologische Untersuchung einer Muskelbiopsie festgestellt werden kann. Hierzu zählt zum Beispiel die Equine Motor Neuron Disease (EMND) oder die Polysaccharid-Speicherkrankheit (PSSM).
Zur Untersuchung der Muskulatur stehen uns folgende diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung:
Blutchemie
Die Messung der Leberenzyme erfolgt unmittelbar nach der Blutprobennahme in unserem Labor.
Muskelbiopsie
Die Entnahme einer Muskelprobe erfolgt am stehenden, sedierten Pferd und wird sofort per Express an das zuständige Labor verschickt.