Chiropraktik

Ziel der Chiropraktik ist es, die normale Gelenkbeweglichkeit wiederherzustellen, neurogene Reflexe zu stimulieren und Muskelverspannungen zu reduzieren. Denn die Fehlfunktion eines Gelenkes kann die normale neurologische Funktion eines Körpers beeinflussen.

Bei der chiropraktische Untersuchung wird daher die gesamte Wirbelsäule auf die Beweglichkeit ihrer einzelnen Gelenke hin untersucht. Verminderte Gelenkbeweglichkeit wird als vertebraler Subluxationskomplex (Blockade) bezeichnet. „Herausgesprungene“ oder „ausgerenkte“ Wirbel sind dagegen Missverständnisse, die von der Realität weit entfernt sind.

Behandlungsablauf – Chiropraktik

Die Behandlung eines Wirbels, dessen normaler Bewegungsspielraum eingeschränkt ist, erfolgt durch den sogenannten Thrust . Dies ist ein kontrollierter gelenknaher Impuls (Stoß), mit dem das betroffene Gelenk bewegt wird, ohne dass dabei die anatomische Grenze des Gelenks überschritten wird oder es zu einer Überdehnung des Bandapparates kommt.

Bei akuten Problemen reichen meist 1-2 Behandlungen aus, um eine deutliche Besserung zu erzielen, bei chronischen Problemen sind mehrere Behandlungen notwendig.

Wann ist eine chiropraktische Behandlung sinnvoll?

Eine chiropraktische Behandlung wird vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparats und des Nervensystems empfohlen. Ist die Gelenkbeweglichkeit der Wirbelsäule vermindert, verliert das Pferd die normale Flexibilität der Wirbelsäule. Folgen können Steifheit, Muskelverspannungen und Leistungsabfall sein.

Gerade bei Sportpferden können schon leichte Störungen des Bewegungsapparats zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen, ohne dass eine Lahmheit erkennbar ist. Hier bietet sich die Chiropraktik an. Bei Pferden mit chronischen Gliedmaßenerkrankungen, wie z.B. Spat, kann eine begleitende chiropraktische Behandlung helfen, sekundäre Rückenprobleme, wie sie häufig durch Fehlbelastung entstehen, zu vermeiden. Ältere Pferde neigen oft zu Flexibilitätsverlust der Wirbelsäule, degenerativen Gelenkserkrankungen und Muskelabbau. Auch diese Patienten sprechen häufig gut auf eine regelmäßige begleitende chiropraktische Therapie an.

Vor jeder chiropraktischen Behandlung ist es wichtig, andere Ursachen für das Problem zu erkennen und zu behandeln. Je nach Fall sollten einer chiropraktischen Behandlung daher Lahmheitsuntersuchungen, Röntgenaufnahmen oder Untersuchungen der Maulhöhle vorangestellt werden.

Diese Symptome können Hinweise auf eine verminderte Gelenkbeweglichkeit sein:

  • Rückenschmerzen
  • Steifheit in Stellung und Biegung
  • Anlehnungsprobleme, Kopfschlagen
  • Schwierigkeiten, mit der Hinterhand Last aufzunehmen
  • Probleme beim Galoppwechsel/Kreuzgalopp
  • Schweifschlagen
  • Taktfehler
  • Ungehorsam beim Springen
  • Schwierigkeiten in der Versammlung